Beratung zu Magen/Darm-Krankheiten (Morbus Crohn)

Morbus Crohn gehört zu der Gruppe der chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen. Häufig treten die Entzündungen im unteren Dünndarm und im Dickdarm auf, die Speiseröhre und der Mund sind seltener befallen.

Häufigkeit
In den westlichen Industriestaaten liegt die Anzahl der Erkrankten bei ca. 300 (bei Frauen) und etwa 150 (bei Männern) pro 100 000 Bewohnern. Die Rate der jährlichen Neuerkrankungen liegt bei 10 Frauen bzw. 8,5 Männern je 100 000 Einwohnern [1]. Die Neuerkrankungen treten meistens bei jungen Erwachsenen zwischen dem 15. und 35. Lebensjahr sowie bei älteren Menschen ab einem Alter von etwa 60 Jahren auf.

Entstehung und Ursache

Die Entstehung und Ursache der Erkrankung sind noch nicht geklärt. Es sind allerdings eine Reihe von Faktoren bekannt, die bei der Entstehung von Bedeutung sind.

Symptomatik

Typische Symptome des Morbus Crohn sind Bauchschmerzen und Durchfall. Die Schmerzen treten besondersoft nach dem Essen oder vor dem Stuhlgang auf. Zudem können Fieber, Gewichtsverlust, Appetitlosigkeit, Übelkeit und Erbrechen auftreten. Fisteln oder Abszesse am After können ebenfalls von einem Morbus Crohn kommen. Bei vielen Patienten jedoch ist die Art und das Empfinden der Symptome unterschiedlich. Die Beschwerden treten für gewöhnlich in sogenannten Schüben auf. Ein derartiger Schub dauert meist mehrere Wochen an. Beschwerden, die nur wenige Tage andauern, sind in den wenigsten Fällen Schübe des Morbus Crohn. Bei der Hälfte der Morbus-Crohn-Patienten treten Begleiterscheinungen auf, die oft nicht direkt mit dem Morbus-Crohn in Verbindung gebracht werden: Gelenkschmerzen, schmerzhafte Hautveränderungen, Entzündungen des Auges (etwa als Uveitis). Die Nebenerscheinungen außerhalb des Darmtrakts können selten auch Monate bis Jahre vor der Darm-Symptomatik auftreten. Normalerweise verschwinden die extraintestinalen Symptome, wenn der Morbus Crohn als Grunderkrankung behandelt wird.

Komplikationen

Therapie

Bei der Therapie wird zwischen der Remissionserhaltung und der Schubtherapie unterschieden. In der Remission (beschwerdefreie Phase) liegt das Hauptzieldarin, sie möglichst weit zu verlängern. Derzeit kann dies entweder über Immunsuppressiva oder TNF-α-Blocker geschehen.

In der Schubphase muss zum einen die Entzündung des Darms zurückgebildet werden, zum anderen ist es auch sehr wichtig über eine spezielle Diät das Verdauungssystem zu schonen, gleichzeitig aber die benötigten Nährstoffe und Flüssigkeiten zur verfügung zu stellen. Aus diesem Grund wird wärend des Schubs oft auf eine parenterale Ernährung zurückgegriffen.

 

 

Quellen
Jacobsen BA et al. Increase in incidence and prevalence of inflammatory bowel disease in northern Denmark: a population-based study, 1978-2002. Eur J Gastroenterol Hepatol. 2006 Jun;18(6):601-6.

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